Was bedeutet eigentlich Pferdeosteopathie?

Pferdeosteopathie ist eine manuelle Therapiemethode, mit der sich die verschiedensten Probleme beim Pferd behandeln lassen.

Osteopathie bei Pferden

Das Behandlungskonzept der Osteopathie wurde ursprünglich im 19. Jahrhundert von Dr. Andrew Taylor Still als Heilmethode für den Menschen entwickelt und erst in der 1980er Jahren auf Pferde übertragen (Schulte Wien & Keller 2019, S. 8-9). Das Konzept basiert auf dem Verständnis, dass Körperstruktur und Funktionen voneinander anhängig sind und der Körper als funktionelle Einheit betrachtet wird. Für eine gute Funktion ist eine physiologische Durchblutung zur Versorgung aller Gewebe essenziell. Durch die Behandlung werden die Selbstregulations- und Selbstheilungskräfte aktiviert (Schulte Wien & Keller 2019, S. 10-11).

Das Ziel der osteopathischen Behandlung ist es Bewegungseinschränkungen und Funktionsstörungen (sogenannte osteopathische Läsionen) zu finden und mittels sanfter manueller Techniken zu beeinflussen, um die Rehabilitation, Regeneration bzw. Gesundheit Ihres Pferdes zu unterstützen und zu fördern.

Die osteopathische Untersuchung und Behandlung

Muskuläre und myofasziale Techniken

 

Manualtherapeutische Techniken

 

Craniosakrale Techniken

 

Wann kann eine osteopathische Behandlung sinnvoll sein?

Eine osteopathische Behandlung kann sowohl zur Gesundheitsförderung und Vermeidung erneut auftretender Beschwerden als auch im Rahmen der Therapie und Rehabilitation bei bestehenden Beschwerden oder Funktionsstörungen (z.B. nach Verletzungen) sinnvoll sein. Wichtig ist hier festzuhalten, dass vor allem bei akuten Beschwerden oder Verletzungen zunächst eine tierärztliche Konsultation im Vordergrund stehen sollte.

 

Wie läuft die Behandlung ab?

Anamnese:

Vor der Untersuchung und Behandlung erfolgt zunächst eine eingehende Befragung zum Gesundheitszustand des Pferdes und zu äußeren Einflussfaktoren wie Haltung, Fütterung, Material (Zaumzeug, Sattel, Geschirr, etc.), Reiter*in und Training.

Untersuchung:

auf Basis von Kenntnissen der Anatomie, Physiologie und Biomechanik erfolgen die Inspektion (Sichtbefund), Palpation (Tastbefund) und Funktionsprüfung, die meist fließend in die Behandlung übergehen.

Behandlung:

Geeignete Behandlungstechniken werden in Abhängigkeit der betroffenen Strukturen und individuell für jedes Pferd gewählt. Die Untersuchung und Behandlung können auf drei Ebenen stattfinden: (1) der parietalen Ebene (Muskeln, Faszien, Bindegewebe und Knochen bzw. Gelenke) (2) der viszeralen Ebene (innere Organe) und (3) der kraniosakralen Ebene (Verbindung zwischen Kopf und Kreuzbein) (Schulte Wien & Keller 2019, S. 12).

Lucie Risch

Pferdeosteopathin